Liebe Schwestern und Brüder!
„Siehe wir kommen, kommen mit
Jauchzen, unsere Gaben zu bringen.“
Mit dieser Antiphon werden in
Gottesdiensten häufig die Gaben zum Altar getragen. Die Ministranten bringen
Brot und Wein zu dem Priester, damit sie in Christi Leib und Blut verwandelt
werden. Das Bild auf der Titelseite unseres diesjährigen Weihnachtsbriefes
erzählt von der Darbringung der Gaben zur Krippe. Die hl. drei Könige haben
sich auf den Weg gemacht, dem göttlichen Kind ihre Geschenke zu bringen: Gold, Weihrauch
und Myrrhe. Die Mächtigsten der Erde verneigen sich vor dem ohnmächtigen Kind;
sie bringen das Wertvollste, was sie haben und schenken es einem Menschen in
Armut; ihr Weg durch die Wüste begann in ihren Palästen und führte sie in einen
Stall.
Die Szene wird von Gegensätzen
beherrscht.
Die Anbetung des Kindes durch die hl.
drei Könige ist keine ferne Geschichte, sondern lebendige Gegenwart. In diesem
Ereignis spiegelt sich unser Leben: fragen, suchen, finden und schenken. Die
Könige sind keineswegs die Sicheren, die alles wissen, sondern Fragende auf dem
Weg zur Wahrheit und zum Licht. Gott in einer sich ständig verändernden Welt
immer wieder neu zu suchen, ist unsere Aufgabe heute. So gibt es vielleicht ein
erfülltes Leben trotz vieler unerfüllter Wünsche.
Die Könige fanden ein Kind im Stall -
ganz anders als sie erwartet hatten. Trotz dieser unköniglichen Begegnung
wandten sie sich nicht enttäuscht ab, sie verfluchten nicht einen Betrug,
sondern sie fielen nieder und beteten das Kind an.
Wie oft haben wir uns Gott anders
vorgestellt: als einen, der Kriege verhindert, der Kinder schützt, der
Übeltäter bestraft, der Terroranschläge verhindert und Gerechtigkeit herstellt.
Das Kind in der Krippe hat alle diese Gottesbilder zerschlagen - auch bei den
hl. drei Königen. Dennoch fielen sie nieder und beteten es an.
Wir dürfen Gott nicht verlieren,
sonst haben wir nichts mehr, was wir anbeten können. Die Ersatzgötter, die sich
nach vorn drängen, weil wir ohne Götter nicht leben können, reißen die Menschen
in den Abgrund.
Der wahre Gott ist die Liebe, die
sich in der Zuwendung zur Welt und Menschwerdung zeigt. Wer ihn anbetet, wird
selbst beschenkt. Eine größere Gabe als die Liebe gibt es nicht. Darum können
wir mit den hl. drei Königen an der Krippe singen: „Siehe wir kommen, kommen
mit Jauchzen, unsere Gaben zu bringen.“ Diese Gaben sind wir selbst.
Ihr
Paul Jakobi, Propst
Weihnachtswünsche
Wir bitten Gott den Allmächtigen
er möge uns behilflich sein:
dass wir Weihnachten nicht
wie Karneval feiern,
dass wir das Wunder von Bethlehem
nicht mit einem Musical plus Dom-
führung plus Reeperbahn plus Hafen-
rundfahrt und Rhein in Flammen
verwechseln,
sondern dass wir die Stille
und das Heilige, nicht nur in der
Nacht
neu entdecken -
unser kleines und endliches Sein
spüren, aber mit Jesus Christus
gleichsam neu auf die Welt kommen,
auch wenn wir schon betagt sind.
Große Freude ist uns verkündigt
worden, soll in uns leben. Erbarmen
und Zuversicht werden uns begleiten,
Christus ist unter uns, urjung und
uralt,
Freiheit und Erlösung als Geschenk.
Hanns Dieter Hüsch
Liebe Schwestern und Brüder!
Manchmal leben wir MITTEN IN DER
NACHT. Eine schwere Erkrankung hat uns erfasst; der Verlust des Arbeitsplatzes
wirft uns aus der Bahn; der Ehepartner hat uns verlassen; ein guter Freund
wurde von unserer Seite gerissen; in ferne Kriegsgeschehen werden wir
hineingezogen; unsere Kinder begeben sich auf Abwege. Viele Nöte, Ängste und
Leiden - das ist die Nacht.
Aber MITTEN IN DER NACHT verkündet
Weihnachten das Licht. Diese Botschaft möchten wir an die ganze Gemeinde, an
die Bewohner der Stadt und an alle, die mit uns verbunden sind, weitergeben.
Die Priester und Laien der
Gemeindeleitung wünschen Ihnen allen
EIN GNADENREICHES WEIHNACHTSFEST
UND EIN GESEGNETES NEUES JAHR 2004
Ihre
Paul Jakobi
- Propst -
Hans-Jürgen Kötemann
- Pastor -
F.W. Ricke
- Klinikseelsorger -
Clemens Schräder
- Pfarrer i.R. -
Pater Domingos Pereira, S.J.
- Seelsorger für die Portugiesen -
Schwester Irmgard
- Gemeindereferentin -
Schwester Lioba
- Gemeindereferentin -
Martina Raffenberg
-
Pfarrgemeinderatsvorsitzende -