Bei den Besuchen unserer Kommunionkinder haben wir überall freundliche Aufnahme,
Bereitschaft zur Zusammenarbeit und viel Glauben gefunden. Einige Eltern haben uns gesagt,
diese Gemeinde sei ihre Heimat geworden. Eine solche Feststellung ist vielleicht
tiefer und gewichtiger, als es nach außen hin scheint.
Heimat ist ein Ort, an dem man sich wohlfühlt und zu dem man gern hingeht.
Hier erfährt man Angenommensein und Geborgenheit,
hier ist Begegnung mit Freunden und Gleichgesinnten möglich;
hier kann man mit Hilfe rechnen, wenn man in Not geraten ist;
hier ist Verständnis zu erwarten und Vertiefung der Lebensqualität.
Heimat hat mit Bindung und Verwurzelung zu tun. Das Wort Kultur,
das von dem lateinischen „colere = pflanzen, pflegen, verwurzeln“ kommt, macht es deutlich.
Ohne geistige Verwurzelung kann menschliches Leben sich nicht entfalten.
Wenn die Bäume die Menschen sehen,
haben sie Mitleid.
Sie glauben, dass der Wind uns davonträgt,
weil wir keine Wurzeln haben.
(Dom Helder Camara)
Je früher diese Wurzeln wachsen, umso besser. Darum richten wir an die Kommunionkinder
dieses Jahres und ihre Eltern die dringende Bitte, für eine geistig-geistliche Beheimatung zu sorgen.
Für die Kinder wäre es ein herber Verlust, nach einem Jahr der Vorbereitung auf die erste
heilige Kommunion mit dem Abschluss am Weißen Sonntag die begonnene Verwurzelung in der Gemeinde
abzubrechen. Die erste heilige Kommunion ist kein Abschluss, sondern eine öffentliche Bekundung
des Eintritts in das aktive Gemeindeleben. Wer am Mahl Jesu Christi künftig regelmäßig
teilnehmen darf, der ist Vollmitglied der Gemeinde mit allen Rechten und Pflichten.
Die Kinder, die anfanghaft das Leben in der Gemeinde erfahren haben,
sollen nun eine tragende Rolle übernehmen und durch ihre Dienste
immer stärker in der Gemeinde Fuß fassen.
Die Dom- und St. Mauritiusgemeinde hält viele Betätigungsfelder bereit,
die Freude machen und gleichzeitig das Leben vertiefen. Kinder, die am liturgischen Dienst
in einer unserer drei Kirchen Interesse haben, können Ministranten und -innen werden.
Sie dürfen im Gottesdienst vor der ganzen Gemeinde ihren Glauben bekennen.
Gruppenleiter und -innen werden sie in ihre Aufgaben einführen.
Andere Kinder haben Freude am Singen. Knabenchola, Mädchenkantorei oder Jugendband
nehmen sie gern in ihren Chor auf, sodass sie unter der Anleitung unseres Domorganisten
immer sicherer und sangeskundiger werden.
Wieder andere Jungen und Mädchen entscheiden sich für den Sport in der DJK
oder für die Gruppenarbeit im Haus am Dom. Für sie ist das Angebot,
das Bildung vermittelt, breit und interessenorientiert.
Die Mitglieder können ihren Gruppenleitern ihre Wünsche
vortragen und ihr Gruppenleben mitgestalten.
Alle kirchlichen Angebote haben ein gemeinsames Glaubensfundament, das von
der Gemeinde auf vielfache Weise gelegt wird. Darum wäre es gut und für die Kinder
hilfreich, wenn auch ihre Eltern in irgendeiner Gruppierung der Gemeinde mitarbeiten
würden. So könnten sie ihren Kindern authentisch vorleben:
Die Gemeinde ist unsere Heimat.
Ihr
Paul Jakobi
Propst